Wie ich zur Politik gekommen bin
2012 bin ich nach reiflicher Überlegung der SPD beigetreten. Das war während des Landtagswahlkampfes in Nordrhein-Westfalen – eine für mich spannende Zeit, die mein Interesse an den Köpfen in der Politik, den Wegen und Umwegen, den Denkweisen und Strukturen geweckt hat.
Diesen Wahlkampf habe ich seinerzeit aktiv begleitet, sowohl für Ernst-Wilhelm Rahe als auch für Inge Howe in Minden.
Im gleichen Jahr habe ich die Jusos AG Altkreis Lübbecke kurzfristig reaktiviert. Aufgrund unterschiedlicher Wege in das Studium und in die Arbeitswelt hinein haben viele Aktive den Altkreis in der Zwischenzeit verlassen, ist diese leider wieder eingeschlafen.
Im Sommer 2017 kam von der SPD-Fraktion in Preußisch Oldendorf die Anfrage zur einer Mitarbeit in der Fraktion als sachkundiger Bürger. Da musste ich gar nicht überlegen, denn ich wollte nicht nur meckern, sondern auch handeln!
Als sachkundiger Einwohner war ich in folgenden Ausschüssen aktiv:
- Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
- Schul-, Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss
- Sozial- und Jugendausschuss
Nach der Ankündigung des Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins, dass er die Position nicht weiter besetzen möchte, wurde ich von den Mitgliedern auf eine mögliche Nachfolge angesprochen. Auch damals schon war ich nicht bange vor großen Aufgaben. Aber natürlich habe ich darüber erst einmal nachgedacht und auch meine Familie und Freunde zu Rate gezogen. Schlussendlich bin ich dann im Februar 2018 mit nur 21 Jahren zum Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Stadt Preußisch Oldendorf gewählt worden.
Außerdem bin ich seit 2018 Mitglied im Kreisvorstand der SPD Minden-Lübbecke.
Im Oktober 2019 nominierte mich die Mitgliederversammlung des Ortsvereins zu ihren Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl am 13. September 2020. Leider hat dieses vorhaben nicht geklappt, aber dennoch darf ich seit November 2020 meine Ideen für unsere Stadt als Ratsherr mit einbringen.
Seit November 2020 bin ich nun Mitglied des Rates der Stadt Preußisch Oldendorf. Die Mitglieder der Fraktion wählten mich zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden. Aktiv bin ich im Haupt- und Finanzausschuss; Ausschuss für Umwelt, Wirtschaft und Tourismus und im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport. Außerdem bin ich Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Wirtschaft und Tourismus.
Wieso mache ich Politik?
Oft genug hört man: „Das bringt doch eh nichts! Die hören mir gar nicht zu! Politik ist zu langweilig! Da sitzen nur alte Herren, die ewigen Ja-Sager!“
Politik also aus Leidenschaft? Politik als Hobby? –Warum nicht!
Das ist genau mein Ding. Andere Menschen haben andere Hobbies. Jeder hat seins. Und mein Herz schlägt für unsere Stadt und die Mechanismen, die unsere Kommune am Leben erhalten. Ich mag es unterwegs zu sein, bin vielseitig interessiert und scheue die Öffentlichkeit nicht.
Also warum sollte man sich politisch engagieren? Oder: Warum engagiere ich mich?
Eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn es Demokraten gibt, Beteiligte, Betroffene, Mitmacher, Mitbestimmer. Menschen, die sich politisch engagieren. Die ihre Stimme abgeben, ihrer Meinung Raum verschaffen, Kontroversen aushalten, andere Meinungen respektieren, faire Gewinner und Verlierer sind. Unsere Demokratie ist ein besonderes Geschenk. Wer sich in Europa umschaut und die Entwicklungen beobachtet, wird diese freiheitlich denkende Institution besonders zu schätzen wissen. Dafür muss man nicht in einem Krieg gekämpft haben oder als Nachkriegsgeneration aufgewachsen sein. Um den Wert schätzen zu lernen, muss man nur nach rechts schauen – oder nach links. Also in die anderen europäischen Länder.
Das erste Mal wurde mir in der Realschule in der Rolle des Klassensprechers Verantwortung übertragen. Im Schuljahr 2011/2012 habe ich erstmals gemeinsam mit Thomas Schmidt bei den Projekttagen unserer Realschule mitgewirkt und eine eigene Projektreihe auf die Beine gestellt.
In meiner späteren Zeit am Berufskolleg war ich Mitglied der Schülervertretung und der Schulkonferenz. Seit 2017 bin ich nun öffentlich politisch aktiv. Und das in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin.
Meine Motivation: Ich möchte nicht nur meckern, sondern handeln!
Es ist spannend und schön zu sehen, welche Entscheidungsmöglichkeiten man als Person hat. Als wahlberechtigter Einwohner, als Mitbürger, als Steuerzahler und Schüler. Überall bietet mir die Demokratie Möglichkeiten zur Mitbestimmung. Darüber reden kann jeder, mitmachen aber auch! -Diesen Weg habe ich für mich gewählt.
Ich kann mich dafür begeistern die Entwicklung meiner Stadt und die Zukunft meines Landes mitzugestalten. Die vielseitigen Erfahrungen, die Begegnungen mit spannenden Menschen, die Chance, die Stadt lebenswerter zu machen, all das macht den besonderen Reiz von politischem Engagement aus.
Und ja, es gibt auch Sitzungen die machen mal keinen so großen Spaß. Es gibt die Misserfolge, Abstimmungspleiten, die ewig Gestrigen, die Dauerverhinderer, die Konservativen, Werbebewahrer und Nichts-Dazulerner. Trotzdem macht mir der politische Alltag Spaß. Grenzen und Chancen auszuloten, Veränderungen anzustoßen und dabei sein, wenn aus einer Idee eine gute und erfolgreiche Aktion wird, von der viele profitieren.
Dafür investiere ich meine Zeit gerne. Für die Zukunft meiner Stadt. Für Ihre Stadt.